WEGE ZUM GUTEN PORTRAIT
Der Weg zu einem guten Portraitbild führt, egal wie die jeweiligen Rahmenbedingungen im Detail aussehen mögen, ausschließlich über die Schaffung einer positiven Atmosphäre. Außerdem sollte man grundsätzlich mit dem festen Vorsatz arbeiten, die zu portraitierenden Personen gut aussehen zu lassen. Es mag banal klingen, aber grundsätzlich ist genau das der entscheidende Faktor.
Außerdem geht es darum, sich sehr schnell der jeweils gegebenen Situation anzupassen und spontan improvisieren zu können. Zweifellos meine Stärke.
Nachfolgend ein paar Gedanken sowie Schilderungen der Produktionsbedingungen zu einigen von mir gefertigten Portraitbildern.
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Hans-Joachim Kulenkampff
Mein erstes VIP-Portrait gelang mir im Alter von schätzungsweise sieben oder acht Jahren – auf dem Inlandsflug von München nach Frankfurt – damals als «UM» unterwegs, was in der Luftfahrtsprachenabkürzung so viel wie «unbegleitete Kinder» heißt und diese damals zum Zwecke der besseren Fürsorgeausübung durch die Stewardessen nicht selten auf noch freien Sitzplätzen in der ersten Klasse geparkt wurden.
Hier saß ich also und mir unverhofft der großartige Entertainer und Showmaster Hans-Joachim Kulenkampff gegenüber. Obwohl damals noch recht schüchtern, beschloß ich dennoch, ihn mit meiner frisch vom Ersparten gekauften AGFA Optima Sensor electronic zu photographieren. Ich packte meine Kamera aus, witzelt altersgemäß vor den beiden anderen mitreisenden Kindern rum: «Oh, das ist aber ein prima Fotomodell», worauf Herr Kulenkampff auf mich aufmerksam wurde, seine Brille absetzte, mir als Medienprofi seine leicht lächelnde Schokoladenseite präsentierte und ich ihm zum Gelingen der Aufnahme noch mein gutes Würfelblitzlicht ins Antlitz pfefferte. Das tat ich vermutlich so zwei, drei Male. Er sagte keine Wort, setzte sich wieder seine Brille auf und las weiter.
Klar, ich genoß Welpenschutz.
(*) Originalabzug leider verschollen, daher ein Scan aus meiner Vita im Salzgitter-Stadtbildband.
Bill Gates
Welpenschutz genoß ich sicherlich auch bei Bill Gates, den ich im Auftrag des Magazins «Stern», da gerade frisch gebackener meistreichster Erdenbürger, portraitieren sollte. Es war kein reiner Phototermin, sondern ein «Stern – Gespräch», bei dem eben auch ein paar gute Bilder anfallen sollten.
Zwar war ich extra eine Stunde vor dem Gesprächstermin im Besprechungsraum eingetroffen, um eine schöne «Portraitecke» einzurichten, da jedoch auch Bill Gates eine Stunde früher als vereinbart eintraf, wurde nichts aus meiner schönen Portraitecke, da das Interview umgehend begann.
Bill Gates war ungemein konzentriert bei der Sache, die Location im «Lufthansa-Airport-Center» zweckmäßig, aber optisch nicht sonderlich ansprechend. Zudem war es draußen stark bewölkt, was in der Praxis bedeutete: f 2.8 | 1/30sec | 800 ASA. Eigentlich ganz gute Konditionen, um sich einsargen zu lassen.
Es half ja nichts: Um mit dem «Stern» weiterhin im Gespräch bleiben zu können, mußte irgendwie ein ziemlich gutes Portraitbild her, das sich als Aufmacher eignete. Ich erinnerte mich daran, daß Yousuf Karsh einmal Winston Churchill ohne Vorwarnung die Zigarre aus dem Mund riß und kurz danach den Auslöser betätigte, wodurch eine Aufnahme entstand, die Churchill nach Kenntnisnahme begeistert mit dem Satz kommentierte: «Großartig! Jetzt werden mich meine Gegner noch mehr fürchten!»
Dieses Wissen gab mir den Mut, die Initiative zu ergreifen. So nahm ich meine Microsoft-Maus, die ich für alle Fälle eingepackt hatte, ging kurz nach Beendigung des Interviews auf ihn zu, ließ sie vor seinem Gesicht baumeln – und krähte «Billy! Mousy, mousy!»
Sein Umfeld hielt den Atem an, er jedoch nahm freundlicherweise mein Angebot an – und der Tag war gerettet. Übrigens, eine der ganz wenigen Aufnahmen, die ich mit einem 50mm Objektiv gemacht habe, das ich an diesem Tag wegen seiner Anfangsöffnung von f/2.0 und der damit verbundenen Verschlußzeit von 1/60sec wählte.
Michael und Helga Conrad
Michael Conrad ist auf internationalem Werbeparkett eine der renommiertesten Persönlichkeiten, und wenn er in seiner jetzigen Eigenschaft als Präsident der «Berlin School of Creative Leadership» höflich zum Tanztee bzw. zur «President's Lecture» bittet, wundert es niemanden, daß ein Top-C.E.O. nach dem anderen seinem Ruf folgt.
So empfand ich die Möglichkeit, ihn zusammen mit seiner Frau Helga, artgerecht in ein größeres «Gesellschaftsbild» einbetten zu können, als Glücksfall. Hierbei war für mich die richtige Tischwahl und dort die richtige Platzwahl entscheidend. Die Kunst besteht darin, zu eroieren, wo die zu Portraitierenden sitzen werden und dann diejenige Person, die für jenen Sitzplatz vorgesehen ist, auf dem man sich jetzt selbst gerne, weil photobedingt, niederlassen möchte, davon zu überzeugen, sich ein anderes Plätzchen zu suchen. Und dann heißt es nur noch photographieren, photographieren, photographieren. Immer und immer und immer wieder.
Nein, dieses Bild ist nicht montiert. Nur ein bißchen farb- und kontrastkorrigiert.
Im Bereich der Gesellschaftsfotografie ist die richtige Platzwahl das Entscheidende. Geht man hier mit Bedacht vor, so ist es einem im Idealfall möglich, beispielsweise alle Gäste einer Gartenparty im Laufe eines Nachmittags gutgelaunt abzubilden, ohne dabei auch nur ein einziges Mal seinen Sitzplatz verlassen zu müssen. Diese Vorgehensweise ist nicht nur der Effizienz geschuldet, sondern sie ist die Grundlage für besonders natürlich wirkende Gartenfestgäste, weil sie sich der Anwesenheit eines Photographen nicht bewußt sind. Aber bitte nicht vergessen: Die Wahl Ihres Standortes als Photograph entscheidet über Erfolg oder Mißerfolg. Kleiner Tip: Selten ist es der Tisch, den Ihnen die Gastgeber zugedacht haben; nicht selten jedoch ist es der «Katzentisch». Ha!
Sir Peter Ustinov
Als ich den Auftrag erhielt, Sir Peter Ustinov zu portraitieren, war das eines der wenigen Momente in meinem Leben, da es mir etwas mulmig zu Mute wurde. Er gastierte im «Hotel Nassauer Hof» in Wiesbaden, wo er einen Tag später mit «Ein Abend mit Peter Ustinov» im Kurhaus auftreten sollte.
Zur Einstimmung zeigte ich ihm einige Veröffentlichungen mit meinen flashlight paintings, die ihn sehr interessierten. Hätte er das vorher gewußt, so sagte er ..., und mir wurde klar, daß ich jetzt auch um ein Haar ein paar Blitzlichtgemäldeportraits von und mit ihm gehabt haben könnte, so ich ihn ein paar Stunden früher aufgesucht hätte.
Well, always be grateful for that what you've got. Sir Peter Ustinov befand, daß es wohl das Beste sei, Teile seines Programms extra für meiner Kamera vorzutragen. Dann bräuchte ich ja nur noch «draufzuhalten», wie er sagte. Wer hätte ein solches großzügiges Angebot ablehnen können?
Gerhard Schröder
Das Portrait von Gerhard Schröder ist eines der ganz wenigen Bilder, das ohne jegliche Kommunikation zwischen Photograph und der zu portraitierenden Person entstand. Ich hörte, genauso wie er und viele andere, im Kunstverein Hannover andächtig der Eröffnungsrede zu, drehte mich der Neugier huldigend um, sah ihn dort stehen, dachte «oh, welch' ungemein schickes Arrangement», riß die Kamera hoch, sie machte «Haps» – und die Aufnahme war gesichert.
Ich setze die «Haps-Technik» übrigens nur sehr selten einsetze, weil sich bei den zu portraitierenden Personen zwangsläufig ein Gefühl des «Überrumpeltwordenseins» einstellt, welches partout zu vermeiden ist. Deshalb mag ich diese Vorgehensweise nicht, aber es gibt Ausnahmen und da ist sie dann sehr nützlich.
Marika Kilius
Es war für mich ein besonderes Vergnügen und eine große Ehre, Marika Kilius in ihrem neu gestalteten Büro mit den richtigen Lichtflecken bepflastern zu dürfen.
Wie ich hier zur Erläuterung in meiner «Workshop-Serie» schrieb, bedarf es beim Blitzlichtgemälde-Portrait der Fähigkeit der zu portraitierenden Person, bis zu einer halben Stunde regungslos zu verharren.
Daß Marika Kilius dies auch Jahrzehnte nach ihrer Zeit als aktive Eiskunstläuferin ohne weitere Vorbereitungen erfolgreich hinbekam, zeigt nicht nur dieses wundervolle flashlight painting von ihr, sondern es läßt auch darauf schließen, wie tief die Verhaltensweisen zur 100%igen Körperbeherrschung immer noch in ihr verankert sein müssen.
Markus Lüpertz
Eine der Vorgaben in der Ausschreibung zur Gestaltung der Coca-Cola-Flasche verlangte, daß sie auch an jeder einzelnen Glasscherbe zweifelsfrei als solche zu identifizieren sei. Am 18. August 1915 wurde ihr Design in den USA durch die Manufaktur «Root Glass Company» von Alexander Samuelson zum Patent angemeldet.
Mit dem Erscheinungsbild von Markus Lüpertz verhält es sich ähnlich: Egal welches Detail man von ihm auch darstellen mag, immer ist er sofort zu erkennen. Das Licht bot sich zudem für ein Portrait im Stile Ralph Gibsons an.
Stefan Sagmeister
Um ein unorthodoxes Portrait zu erhalten, ist es manchmal notwendig unorthodox vorzugehen. In diesem Fall: Stefan Sagmeister aus leichter Distanz immer und überall zu folgen – und bei jeder sich bietenden Gelegenheit einfach fotografieren, fotografieren und fotografieren.
Erik Spiekermann
In nur fünf Minuten sind sechs ziemlich gute Portraitfotos von ihm entstanden. Dieses hier war das erste. Seine Mitarbeiterin führte mich an seinen Platz, ich setzte mich ihm gegenüber und fing sofort an, zu fotografieren. Eigentlich ununterbrochen. Dabei unterhielt sich Erik Spiekermann sowohl mit seiner Mitarbeiterin über ein aktuelles Projekt als auch mit mir über meine Arbeit. Außerdem bearbeitete er dabei noch «irgendeine Datei» an seinem Rechner.
Die, die ihn gut kennen, sagen, daß das bei ihm ein Dauerzustand sei.
Bazon Brock
Für mich symbolisiert dieses Portrait des FLUXUS-Künstlers und Philosophen Bazon Brock die Quintessenz seines Seins: Der Wissende als Lichtgestalt. Er selbst bezeichnet sich u.a. als «Direktor des Himmels».
Tassilo von Grolman
Der kreative Schaffungsprozeß durchläuft verschiedene Phasen. Von außen betrachtet gleicht er einer «ungeordneten Ordnung» oder einer «geordneten Unordnung». Als ich Tassilo von Grolman für dieses Portrait besuchte, sah es in seinem Büro überordentlich aus. Erst der Blick von außen durch das Fenster sorgte für die «gefühlte» Unordnung.
Kasper König
Dieses Portrait von Kaspar König war aus meiner Sicht längst überfällig: kulturelle Stringenz gepaart mit einer zarten Portion Wahnsinn. Vielleicht ist es aber auch kultivierte Überlegenheit, die mit Licht unterfüttert den konstruktiven Dialog mit seinem Nachbarn aufnimmt.
In jedem Falle ging beim Fotografieren mal wieder alles sehr schnell, die digitale Nachbearbeitung jedoch gestaltete sich entsprechend zeitintensiv.
Walther und Walthraudt von der Vogelweide
Dieses Portrait entstand auf der Wartburg im Auftrag des Magazins «Stern». Ein analoges flashlight painting im Duktus eines historischen Ölgemäldes.
Klaus Honnef
Als ich die Jalousetten sah und die Strukturen, die sich durch Licht und Schatten ergaben, war mir sofort klar, daß ein solches Umfeld für jemanden, der sich so intensiv für die Photographie eingesetzt hat, maßgeschneidert ist. Beim Konvertieren der Rohdatei führte ich ganz bewußt den Effekt der «sphärischen Aberration» (rote und grüne Ränder) herbei, um thematisch einen zusätzlichen Bezug zu Sir Isaac Newton herzustellen.
Klaus Staeck
Das Portrait von Klaus Staeck mag inszeniert aussehen, ist es aber nicht. Es entstand anläßlich einer Vernissage zur Ausstellung seiner Fluxus-Postkarten-Sammlung.
Hermann Nitsch
Auch dieses Portrait ist ein gutes Beispiel dafür, daß die besten Aufnahmen aus der Situation heraus entstehen. Hermann Nitsch legt gerade seinen Mantel ab. Wenn dann noch das Licht stimmt, so ist hinterher alles in bester Ordnung.
Mit den Bildern darüber verhält es sich ähnlich. Gute Tageslichtsituationen sind die «halbe Miete».
Rido Busse
Rido Busse ist der Daniel Düsentrieb unter den Gestaltern. Er gestaltet nicht nur, er entwickelt die kompletten Geräte gleich mit dazu. An ihn wenden sich Klienten aus der ganzen Welt, manchmal mit sehr speziellen Lösungswünschen, die in ihrer Umsetzung mit Fug und Recht «Erfindungen» zu nennen sind.
Thomas Höpker
Schauspieler unternehmen alles, um an außergewöhnliche Aufnahmen von sich zu kommen – und übernehmen nicht selten die Regie. Nur ein Esel käme auf die Idee, sie hiervon abbringen zu wollen.
Fotografen wissen wiederum um die bildbeeinflussende Wirkung bestimmter Brennweiten und können zudem am Verhalten ihres fotografierenden Pendants gut abschätzen, wessen Geistes Kind ihnen da gerade gegenüber steht.
So kommentierte zum Beispiel Michael Volkmer (Scholz & Volkmer), während ich ihn in einer spitzwegesken Pose an einem Schreibtisch unter dem Dach seiner Agentur sitzend portraitierte – ohne dafür seine «Denker-Position» auch nur einen Milimeter zu verändern, quasi durch die Zahnritzen: «Das ist aber eine ziemlich lange Verschlußzeit». Stimmt, aber eine weitere meiner Qualitäten ist eine ziemlich ruhige Hand. Er sei, so klärte er mich anschließend auf, in seinem früheren Leben als Photograph tätig gewesen.
Der Magnum-Photograph und frühere Stern-Art-Direktor Thomas Höpker musterte mich auf der Vernissage zu seiner Ausstellung «Ansichten eines Reporters» genau und als ich ihn dann «Auge in Auge» ins Visier nahm, bemerkte er noch kurz und trocken «ah, ein 20er» und schenkte mir diese wundervolle Performance. Wer hier nicht schnell genug reagiert, nicht die Stimmung aufgreift und hochhält, um weitere Alternativen zu bekommen, hat den falschen Beruf gewählt.
Mike Meiré
Mike Meiré ist in vielen verschiedenen kreativen Disziplinen aktiv und dabei kontinuierlich in Bewegung – sowohl geistig als auch körperlich. So verpaßte ich anfangs sehr gute Portraitbilder, weil er – wenn ich den Auslöser betätigte – schon längst seine Position verlassen hatte. Das geschieht bei ihm beinahe im Sekundentakt. Die einzige Möglichkeit, doch noch zu guten Bilder zu gelangen, war, die Situationen im voraus zu «erahnen». Das klingt verrückt, aber mit etwas Vorstellungsvermögen funktioniert es sogar.
Bill Roedy
Einen «Portrait-Sonderfall» stellt die Sequenz dar, die ich vom MTV-Gründer Bill Roedy angefertigt habe. Er deckt in seiner Außenwirkung zwei wensentliche Bereiche des menschlichen Wirkens ab: Business und Kreation. Und das tut er in beiden Disziplinen kompromisslos. So beschloß ich, die von ihm «geschossenen» Bilder, die übrigens anläßlich seiner «President's Lecture» an der «Berlin School of Creative Leadership» entstanden, mittels der kraftvollen Photoshop-Möglichkeiten so zu bearbeiten, als seien sie einem MTV-Music-Clip entnommen.
Viele der Arbeiten auf meiner Website verdeutlichen, daß ich keine Hemmungen habe, von digitalen «Verfremdungstechniken» regen Gebrauch zu machen. Das stimmt – aber nur bedingt. Ich bediene mich solcher Möglichkeiten immer nur dann, wenn es inhaltlich zum Thema paßt. Wäre Bill Roedy Chef der «Crédit Suisse», der «Chase Manhatten Bank» oder US Präsident, so wäre es mir nicht im Traum eingefallen, ihn wie vorstehend abgebildet zu portraitieren.
Gerhard Richter
Gerhard Richter richtete sich mit seinen Arbeiten als junger Künstler auch gegen eine Gesellschaftssystem, dem er zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Portraits längst angehörte. So thematisiert dieses Portrait von Gerhard Richter ebenfalls das Spiel mit Schärfe und Unschärfe, ein Spiel, mit dem sich der Künstler immer wieder selbst in seinen Werken hinreichend auseinandergesetzt hat.
Hansfried Defet
Der Unternehmer, Kunstsammler, Galerist und Mäzen Hansfried Defet machte dem Neuen Museum Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg anläßlich seines 90-jährigen Geburtstages eine großzügige Schenkung mit Werken aus seiner Sammlung.
Olaf Leu
Dieses Portrait von dem Schriftgestalter und Art Director Olaf Leu entstand während einer seiner vielen Gastvorlesungen, wie hier im Audimax der Hochschule für Gestaltung in Münster. Die wenigen Minuten bis zum Eintreffen der ersten Studenten nutzte ich für dieses Portrait, das alles ist, nur ob seiner stringenten Komposition eben nicht, ähm räusper, doppelseitentauglich. Aber wer viel mit Olaf Leu unterwegs ist, der lernt auch viel: unter anderem in «Kalenderblättern» zu denken.
Baumann & Baumann
Ausgezeichnete Typographie macht Arbeit – und schmeckt gut: Echte Werkstattbilder aus dem Hause «Baumann & Baumann».
Dorothea van der Koelen
Die Galeristin vor dem Lastenaufzug des von ihr frisch fertiggestellten «CADORO – Zentrum für Wissenschaft und Kunst» in Mainz.
Horst Moser
«Herr Moser, woran erkennt man einen guten Gestalter? Vielleicht am Bleistift hinterm Ohr?» Und schon ist man mitten im Gespräch und es entstehen schöne Interview-Portraits. Sein einzigartiges Magazin-Archiv ist hier nicht im Bild.
Guy Le Querrec und Franco Fontana
Dieses Doppelportrait der beiden Fotografen entstand an einem heißen Sommertag in der Camargue auf einer Party der Familie Hoffmann. Ich frage mich noch immer, was die Hand Franco Fontanas am Gürtel Guy Le Querrecs zu suchen hatte.
Dieter Meier
Irgendwie habe ich mit der Musik von «Yello» und der Kunst von Dieter Meier auch immer eines assoziiert: Ohren anlegen und ab durch die Mitte.
Carl Laszlo
Manche Portraitfotos entstehen während eines Gesprächs. Sehen, Kamera kurz hochhalten, auslösen, Kamera wieder weglegen. Bild im Kasten.
1986 hatte ich gerade frisch meinen Fotografengesellenbrief in der Tasche und fotografierte auf der Art|Basel. Carl Laszlo bot mir spontan an, bei ihm einige Tage im Gästezimmer verbringen zu dürfen. Er schenkte mir zudem sein Buch «Ferien am Waldsee», das ich die ganze Nacht über las. Am nächsten Abend, nach einem weiteren ganzen Tag auf der Kunstmesse, war ich zwar einerseits komplett kaputt, hatte aber bezüglich seines Buches sowie seiner darin transparent gewordenen hinreichend straighten Lebenseinstellung noch eine ganze Menge Fragen.
Während dieser Unterhaltung entstand das vorstehend abgebildete Portrait.
His complete obituary: here.
Hans Ulrich Obrist
Dieses Portrait des «Super-Kuratoren» Hans Ulrich Obrist entstand in der Fondation Beyeler anläßlich einer irrsinnigen Podiumsdiskussion mit dem Künstler Douglas Gordon. Für die Licht- und Schattenmodulation sorgte das Licht des Beamers, in dem die beiden Gesprächspartner standen.
Henry With Perrier Bottle
In Hong Kong fing ich erstmals an, Bilder zu arrangieren. Und das tat ich mit meinem vor Ort frisch erworbenen 18er-Superweitwinkel. Es entstand eine größere Serie mit einer Standard-Buddha-Skulptur aus Porzellan (die ohne die vielen Kinder) – und dieses eine Schwarzweiß-Bild, das ich wenige Stunden vor meiner Abreise von «Liftboy Henry» anfertigte.
Gleich am ersten Tag bat ich auf Verdacht den Zimmerservice, meine Behausung keinesfalls aufzuräumen. Am letzten Tag analysierte ich die Anmutung des Environments und dachte darüber nach, was hier noch fehlen könnte. And suddenly Liftboy Henry's makellose Bügelfalten crossed my mind quite properly.
Good Looking Executives
Meine Langzeitprojekt «Portraiture» zeigt die dargestellten Personen formal teilweise sehr unterschiedlich, dennoch sind sie ihrem jeweiligen beruflichen Tätigkeitsfeld klar zuzuordnen. Der eingesetzte Blindtext dient zur Verdeutlichung des angestrebten «Editorial - Looks».
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Design made in Germany
Das Internetmagazin «Design made in Germany» publizierte einige Bilder aus meinem Portraitzyklus zusammen mit einem Kurzinterview.